Peter
Unbehauen als Bänkelsänger in der Oper "Lulu"
(Besetzung)
am 9. 12. 15. 19. 22. Nov. &
1. 4. Dez. 2003
17. 21. Apr. & 3. Mai 2005
an der Hamburgischen Staatsoper (Spielplan)
am 8. & 10. Juni 2005 Oper Amsterdam
Opernhaus Amsterdam:
Aufführungen am 8. &
10. Juni 2005 im Rahmen des Holland Festivals
Zum
Stück:
Alban
Berg/Frank Wedekind: Lulu
VORSPIEL
Variationen Annäherung an das Thema Adagio Lulu
wird ermordet.
PROLOG
Ein Herr erläutert die Gebrauchsanweisung.
ERSTER
AKT
1.
Bild Lulu steht einem Maler Modell. Dr. Schön hat
das Porträt von Lulu, der Gattin des Medizinalrats
Goll, in Auftrag gegeben. Er begutachtet den Stand der
Arbeit. Sein komponierender Sohn Alwa Schön kommt
ins Atelier, um ihn zur Generalprobe seines Ballettes
abzuholen. Der Maler ist einige Zeit mit Lulu allein,
verliert die Beherrschung und erklärt ihr seine
Liebe. Der Medizinalrat ertappt die beiden in flagranti
und stirbt am Herzinfarkt. Lulu erbt eine halbe Million.
Der Maler fühlt sich dem Glück nicht gewachsen.
2.
Bild Lulu ist mit dem Maler verheiratet. Er scheint
nicht zu bemerken, dass sie sich mit ihm langweilt.
Seine Bilder von ihr verkaufen sich gut. Sie bekommt
zunächst Besuch von Schigolch, ihrem möglichen
Vater, dann von Dr. Schön. Schön will sein
Verhältnis mit ihr beenden. Er klärt den Maler
auf, dass Lulu seit ihrem 12. Lebensjahr seine Geliebte
ist und verlangt von ihm, die Frau besser zu beaufsichtigen.
Der Maler schneidet sich die Kehle durch. Alwa macht
seinem Vater Vorwürfe.
3.
Bild Alwa gesteht Lulu, dass er sie mehr verehrt als
seine tote Mutter. Sein kindlicher Traum ist, Ÿber Lulu
eine interessante Oper zu schreiben. Schön hat
Lulu als Tänzerin untergebracht, um einen neuen
Ehemann für sie zu finden. An Bewerbern herrscht
kein Mangel. Ein Prinz möchte sie heiraten und
mit nach Afrika nehmen. Als Dr. Schön mit seiner
Braut in die Vorstellung kommt, täuscht Lulu eine
Ohnmacht vor, um Schön in ihre Garderobe zu locken.
Allein mit ihr, erweist sich, dass Schön nicht
die Kraft hat, sich von Lulu zu lösen. Sie diktiert
ihm einen Abschiedsbrief an seine Braut und heiratet
ihn.
ZWEITER
AKT
1.
Bild Dr. Schön vernachlässigt Lulu und ist
zu Recht misstrauisch. Er verabschiedet sich offiziell
zur Börse, bezieht aber heimlich Posten. Lulu empfängt
Schigolch und einen Akrobaten, die einen Neuling mitbringen:
einen in Lulu verliebten Gymnasiasten. Aber auch die
lesbische Gräfin Geschwitz und Alwa bewerben sich
um Lulus Gunst. Sogar der Kammerdiener erliegt dieser
Leidenschaft. Es kommt zum letzten Ehestreit zwischen
Schön und Lulu. Er drängt ihr eine Pistole
auf, mit der sie sich erschießen soll. In höchster
Not erschießt Lulu ihn. Sterbend prophezeit Dr.
Schön seinem Sohn Alwa: Du bist der nächste.
Alle haben Angst vor der anrückenden Polizei.
ZWISCHENSPIEL
Es stellt sich heraus, dass Lulu kein Einzelfall ist.
2.
Bild Die Männer sind am Ende. Lulu versucht, Alwa
zu überreden, mit ihr nach Paris zu fliehen. Aber
Alwa ist unheilbar auf sein Bild von Lulu fixiert. Die
Sängerin geht.
NACHSPIEL
Adagio AlwaAlbanSchönBerg schreibt seine interessante
Oper Lulu.
Bänkellied:
Frank
Wedekind
Konfession
Freudig
schwör ich es mit jedem Schwure
Vor
der Allmacht, die mich züchtigen kann:
Wie
viel lieber wär ich eine Hure
Als
an Ruhm und Glück der reichste Mann!
Welt,
in mir ging dir ein Weib verloren,
Abgeklärt
und jeder Hemmung bar.
Wer
war für den Liebesmarkt geboren
So
wie ich dafür geboren war?
Lebt
ich nicht der Liebe treu ergeben
Wie
es andre ihrem Handwerk sind?
Liebt
ich nur ein einzig Mal im Leben
Irgendein
bestimmtes Menschenkind?
Lieben?
- nein, das bringt kein Glück auf Erden.
Lieben bringt Entwürdigung und Neid.
Heiss
und oft und stark geliebt zu werden,
Das
heißt Leben, das ist Seligkeit!
Oder
sollte Schamgefühl mich hindern,
Wenn sich erste Jugendkraft verliert,
Jeden
noch so seltnen Schmerz zu lindern,
Den
verwegne Phantasie gebiert?
Schamgefühl?
- Ich habe es oft empfunden;
Schamgefühl
nach mancher edlen Tat;
Schamgefühl
vor Klagen und vor Wunden;
Scham,
wenn endlich sich Belohnung naht.
Aber
Schamgefühl des Körpers wegen,
Der mit Wonnen überreich begabt?
Solch
ein Undank hat mir fern gelegen,
Seit
mich einst der erste Kuß gelabt!
Und
ein Leib, vom Scheitel bis zur Sohle
Allerwärts
als Hochgenuß begehrt ...
Welchem
reinern, köstlichern Idole
Nachzustreben
ist das Dasein wert?
Wenn
der Knie leiseste Bewegung
Krafterzeugend
wirkt wie Feuersglut,
Und
die Kraft, aus wonniger Erregung
Sich
zu überbieten, nicht mehr ruht;
Immer
unverwüstlicher und süßer,
Immer
klarer im Genuss geschaut,
Dass
es statt vor Ohnmacht dem Genießer
Nur
vor seiner Riesenstärke graut ...
Welt,
wenn ich von solchem Zauber träume,
Dann
zerstiebt zu nichts, was ich getan;
Dann
preis ich das Dasein und ich bäume
Zu
den Sternen mich vor Größenwahn! -
Unrecht
wärs, wollt ich der Welt verhehlen,
Was
mein Innerstes so wild entflammt,
Denn
vom Beifall vieler braver Seelen
Frag
ich mich umsonst, woraus er stammt.
Besetzung